Hallo,
vor 2 Wochen hatte ich die Möglichkeit bei Harald “Cauchy” die Möglichkeit das Baumbaues nach seiner Art zu Lernen. Viele Dinge waren bekannt doch auf einige Geheimnisse möchte ich eingehen – denn die machen dann den Unterschied aus! Ich werde mich also bei meinem Bericht auf diese für mich neuen Tipps und Tricks konzentrieren. Am Ende des Eintrages findet Ihr die Originalanleitung sowie die Teile- und Werkzeugliste.
Begonnen hat es wie üblich mit dem Drahtrohling, hier ein wichtiger Tipp, gleich am Ende des Stammes aus einigen Drahtstücken den dicker werdenden Stamm und oder die Wurzel nachbilden.
Beim erstellen des Stammes haben wir eine Acryl-Modelliermasse (siehe Bild) sowie von Heki die Farbe Beton verwendet. Mit beiden ist es sehr gut und vor allem einfach möglich dem Stamm eine passende Struktur zu geben
Diese Acryl-Modelliermasse wird 1:1 mit der Heki-Fabe gemischt und damit im unteren Bereich der Stamm und die Äste modelliert, im oberen Bereich wird nur die Heki.Farbe verwendet.
Nebenbei erhält der Stamm mit Grau eine gute Grundfarbe die später lasierened mit Braun und Schwarz überarbeitet worden ist und einen wirklich tollen Stamm ergibt.
Danach habe ich meinen Apfelbaum mit dem Apfelbaumlaub fertig gestaltet, dabei das Laub in kleine Stückchen entlang den Ästen schneiden und mit Holzleim aufkleben.
Und fertig ist er!. Danke Harald
Hier nun die Originalbeschreibung von Harald.
Baumbaumaterial:
- Draht (etwa Messing – sollte relativ leicht zu biegen, kneifen und löten sein), etwa 0,3mm oder 0,4mm – etwa Obi, Hobby-/Bastelabteilung
- Lötzinn
- ggf. (bei größeren Bäumen, zur Befestigung) längere metrische Schraube (etwa 3mm) oder Stück einer Gewindestange, 2 Beilagscheiben und 2 Muttern
- ggf. Modellierknete („Green Stuff“ o.ä.), wenn dickere Stämme, abgesägte Äste o.ä. modelliert werden sollen
- Heki-Farbe „Beton“
- Acryl-Modelliermasse
- Wasserlösliche Farben, etwa Vallejo (Brauntöne, Schwarz, Weiß, Moosgrün/Oliv, … ggf. weitere Grautöne, Sand, …)
- feines, dunkelgrünes „Turf“ (für Moospolster)
- matter Klarlack (zum „Ankleben“ von Turf)
- Belaubungsmaterial
- Kleber für die Belaubung (etwa Weißleim)
- matter Klarlack (Sprühdose)
Werkzeug:
- Seitenschneider
- Lötkolben
- kleine Zange
- Zahnarztwerkzeug (zum Modellieren)
- Zahnstocher
- Pinsel zum Aufbringen der Rindenpaste (nicht unbedingt ein ganz neuer, Borsten- oder Haarpinsel, nicht zu groß)
- Borstenpinsel
- „Rindenritzer“: etwa Stiel eines kaputten Pinsels, angebohrt und ein paar Drähtchen wie eine kleine Drahtbürste eingeklebt (alle Drähtchen auf gleiche Länge gebracht)
„Hilfsmittel“:
- Holzstück (Leiste, …) mit zwei Schrauben (Abstand in etwa Baumhöhe), mit mehr Schrauben für verschiedene Höhen zu nutzen
- „dritte Hand“ (alternativ gehen auch selbstgebaute Konstruktionen, etwa ein ausreichend großes Stück Styrodur zum Einstecken des Rohlings)
- ggf. PS-Platte (etwa 10cm x 10cm) mit mittigem Loch für „Wurzelspieß“, als „Erdboden“ zum Ausformen von Wurzel etc., dazu ggf. Uhu Fixogum oder eine Klammer o.ä. zum Fixieren
- kleines Glas o.ä. zum Aufheben von Drahtstücken usw.
Baumbau „bottom up“
- Draht in Schlaufen wickeln, abkneifen
- etwas oberhalb der späteren Wurzel mit Drahtschlaufe fixieren, abkneifen (ggf. weiter oben auch noch, wenn nötig)
- bei der Fixierung verlöten (entweder mit der Drahtschlaufe oder diese hinterher (nach Fertigung der Wurzeln) aufkneifen und entfernen)
- einen Teil der nach unten stehenden Drahtenden verdrillen (ggf. mit Zange), bei größeren Bäumen stattdessen dicken „Stiel“ oder gar Schraube/Gewindestange in den unten Stammbereich einarbeiten (später)
- restliche nach unten stehende Drähte zu einer Wurzel ausbilden (tw. verdrillen und zur Seite biegen), ggf. kürzen (nicht zu viel wegkürzen, kann man später je nach Einbauort)
- alle Drähte als Stamm verdrillen, dann verzweigen in Äste usw.
- ggf. weitere, neue Äste in Verzeigungen einflechten (so, dass Äste nach der Verzeigung nie aus mehr Drähten bestehen als vorher!)
- wenn ein Ast komplett fertig ist (mit allen Astgabeln usw.) die letzten Aststückchen je nach Baumart und Belaubungsmaterial (s.u.) kürzen – längere Abschnitte aufheben (kleines Glas o.ä.), um diese ggf. später als neue Drahtstücke einzuflechen
- weiter unten liegende, fertige Äste ggf. stärker zur Seite biegen, um die weiter oben entstehenden einfacher drillen zu können
- bis zur Baumspitze den Baum fertig drillen – in der Form, die er später einmal haben soll (ggf. schon mal grob in diese biegen)
- vom Stamm beginnend verlöten – dabei ggf. ruhig mehr Lötzinn nehmen, um das „Drillen“ unsichtbar zu bekommen – ab der letzten Verzweigung (nur noch ein Draht pro Ast) nicht mehr löten
- speziell bei dickeren Teilen (Stamm oder dicke Äste) länger den Lötkolben an den Baumrohling halten, damit der Lötzinn zwischen die Drähte läuft und alles fest und haltbar macht
- wie sich der Baum verzweigt, hängt im wesentlichen von der Baumart ab, wo er später einmal steht, … grundsätzlich sollten Äste dort wachsen, wo Licht ist (also nicht oder nur wenig in’s „Bauminnere“)
- ggf. den Baum auf die PS-Platte setzen und fixieren (bei Baum mit Schraube/Gewindestange von unten ggf. mit Beilagscheiben anschrauben, ansonsten mit Uhu Fixogum oder einer Klammer o.ä.)
- Stamm usw. ggf. mit Modellierknete verdicken (dabei bis zur Wurzel und auf die PS-Platte arbeiten), abgesägte Äste usw. damit nachbilden (modellieren mit Zahnarztwerkzeug o.ä., ggf. Zahnstocher)
- den gesamten oberirdischen Teil des Baums mit Heki-Farbe „Beton“ einfärben – speziell bei dünnen Ästen und Astspitzen nicht zu dick auftragen (bei dickeren Ästen ggf. mit der Farbe noch sichtbares „Drillen“ verstecken), gleiches gilt sinngemäß für die Wurzel – bei dicken Ästen und Stamm dient die Farbe nur als Grundierung
- trocknen lassen und danach ggf. Stellen, wo noch Draht oder Lötzinn hervorschaut, nacharbeiten, damit später nichts mehr glänzt!
- Heki-Farbe „Beton“ und Acryl-Modelliermasse etwa im Verhältnis 1:1 gut zu einer „Rindenpaste“ vermischen – nicht zu viel! (wenn man die in ein verschließbares Gefäß gibt, kann man sie ggf. ein paar Tage später noch nutzen)
- mit einem alten Pinsel auf den Stamm bzw. dickere und später ggf. sichtbare Äste auftragen
- die graue „Rindenpaste“ je nach Baumart mit einem Borstenpinsel „bestupfen“ (etwa Buche) oder mit dem „Rindenritzer“ nach etwas Antrocknen strukturieren (etwa Eiche, Pappel … eher von oben nach unten ritzen)
- nochmal ganz genau gucken, ob nirgends Draht oder Lötzinn zu sehen ist!
- Äste grob in die gewünschte Form biegen
- alles, außer dicke Äste und Stamm sollte nun noch in Grenzen biegbar sein, ohne dass die „Rindenpaste“ bricht und Draht/Lötzinn hervorschaut – muss man Äste sehr stark verbiegen, kann das jedoch passieren, dann mit der Heki-Farbe nachfärben
- den Baumrohling entsprechend der Baumart färben, grobes Rezept (nicht für z.B. Birken … klar!) – zwischen den Schritten die Farbe trocknen lassen, es sei denn, Farben sollen lasierend ineinander verlaufen:
- mit einem braunen Farbton (in Richtung Lederbraun) lasierend, zu den dünneren Ästen weniger lasierend, mehr deckend (während Stamm und dickere Äste meist heller und etwas grau sind, sind kleinere Äste in der Regel dunkler und brauner)
- ggf. in die noch feuchte Farbe im Astbereich ein dunkleres Braun oder Graubraun hineinlasieren
- ggf. nochmal Wurzeln, Stamm und dickere Äste grau lasieren, wenn diese Teile für die Baumart sonst zu braun wirken (etwa Buche)
- im Bereich der Wurzeln, des Stamms und dickerer Äste mit stark verdünntem Schwarz lasieren, um Risse usw. in der Rinde zu betonen – bei größeren Rissen, Löchern o.ä. ggf. mit dunklem Grau oder Graubraun dazu lasieren (ganz Schwarz wirkt dann zu übertrieben und unrealistisch)
- ggf. mit einem mittelren bis helleren Grau im „drybrush“ Wurzeln, Stamm und dickere Äste ein wenig aufhellen
- mit ganz wenig hellem Grau (Weiß mit einem Tropfen Schwarz) im „drybrush“ am Stamm und dicken Ästen „Lichter setzen“
- ggf. die Wetterseite mit wenig Moosgrün/Oliv im „drybrush“ mit Moos versehen
- im unteren Stammbereich bzw. an den Wurzeln ggf. mit feinem, dunkelgrünen „Turf“ Moos polster darstellen (mit mattem Klarlack „kleben“)
- Belaubungsmaterial in kleine Stücke schneiden, ggf. (etwa MiniNatur) darauf achten, dass die „Aststruktur“ im Stückchen passt (MiniNatur über einem „Behälter“ schneiden und ggf. herunterfallendes Material auffangen für Nachbesserungen (s.u.) oder Bodengestaltung, Kompost, etc.)